Leitartikel der Zeitzeugenhefte

Hier lesen Sie die Leitartikel aus dem vierteljährlich erscheinenden Mitteilungsblatt der „Zeitzeugen Quickborn“.

 

Ist denn schon wieder Weihnachten?

Leitartikel ZZQ 43/2013 Autor Fritz Schukat

Dieser Ausspruch von Kaiser Franz in einem „Commercial“ (also in einem Werbespot) ist Kult geworden, wie seinerzeit „unkaputtbar“ oder die Zigarettenreklame mit dem Ausspruch: „Halt mein Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen...!“ Die meisten „Geflügelten Worte“ und Redensarten waren früher Zitate von Dichterfürsten, manchmal sogar auch von ganz normalen Leuten. Schon im 19. Jahrhundert sammelte der Berliner Lehrer Georg Büchmann eine Reihe berühmter Zitate und veröffentlichte sie in seinem Buch „Citatenschatz des Deutschen Volkes“. Wer damals Goethe und Schiller zitierte, hatte damit keine Schwierigkeiten. Unsere gewitzten Zeitgenossen können wir heute nicht mehr so ohne weiteres zitieren, da sollte man schon die Fundstelle angeben, denn bei den gewollten Verballhornungen der Deutschen Sprache, also dem Erfinden neuer Wörter wie eben diesem „unkaputtbar“, ist das Zitieren vergleichbar mit dem Productplacement, also den „zufälligen“ kurzfristigen Einblenden eines Markenartikel in einem Film oder einer TV-Produktion. Dies ist von den Werbefirmen und Produktionsgesellschaften zwar gewollt und wird auch entsprechend bezahlt, wenn es aber schon soweit gekommen ist, dass man gar nicht mehr weiß, ob das normale Sprechweise oder gar Jugendsprache ist, dann hat die Werbefirma ihr Ziel erreicht!
Ja - es ist bald Weihnachten und wir richten uns schon jetzt darauf ein, denn dies wird die letzte Ausgabe des Zeitzeugen in diesem Jahr sein. Freuen Sie sich wieder auf einen geruhsamen Lesenachmittag oder -abend oder wie Sie möchten!

 

Erinnerungen Wahre Geschichten

Leitartikel ZZQ 42/2013 Von Uwe Nveling

ErinnerungenGroßmütter haben uns erzählt, dass bei jeder Geburt ein neuer Stern am Himmel erscheint. Sie haben auch gesagt, dass die Sterne Verstorbener besonders hell leuchten. Wir haben ihnen damals geglaubt, denn sie waren kluge Frauen. In den arbeitsreichen Jahren haben wir das für eine schöne, aber doch unglaubwürdige Geschichte gehalten. Jetzt - im fortgeschrittenen Alter - erwischen wir uns dabei, dass wir zu hell leuchtenden Sternen aufblicken und ihnen Namen Verstorbener geben, die wir vermissen. Wir denken dann besonders intensiv an sie. Das tröstet uns über den Verlust hinweg. Wir erinnern uns aber auch an sie, wenn wir über sie schreiben und dadurch ihr Leben und Wirken an die Nachwelt weitergeben.

Wahre Geschichten
Der Postbote brachte am frühen Nachmittag einen Brief. Darin befand sich ein schmaler Taschenkalender. Für jeden Monat gibt es zwei nebeneinander geheftete Seiten. Senkrecht sind die Tagesdaten mit den dazugehörenden Wochentagen vorgedruckt. In der Waagerechten hat man die Seiten in Uhrzeiten unterteilt. Es sind lediglich die Zeiten von acht bis neunzehn Uhr vorgegeben. Bedeutet das, dass der Mensch vor acht und nach neunzehn Uhr keine Termine haben sollte? Was macht er in den fehlenden zwölf Stunden? Schläft er, frönt er seinen Hobbys, verbringt er sie mit seiner Freundin? Man weiß es nicht und wir werden es nicht verraten. Schließlich gibt es so etwas wie eine Privatsphäre. Wenn wir aus unserer Privatsphäre berichten, dann tun wir das freiwillig. Unsere Geschichten sind wahr. Es wurde nichts hinzugedichtet, so auch die in dieser Ausgabe.

 

Noch ein Jubiläum!?

Leitartikel ZZQ 41/2013 Die Redaktion: U. Neveling, F. Schukat und H. Meier

Ja, denn unsere Vierteljahresschrift vollendet gerade jetzt ihren 10. Geburtstag! Im Untertitel nannten wir uns anfangs noch „Mitteilungsblatt“ in Anlehnung an unser Vorbild, dem gleichnamigen Mitteilungsblatt des Hamburger Seniorenbüros. Während die Hamburger tatsächlich Mitteilungen editierten, füllten wir die Seiten mit Geschichten und merkten bald, dass wir damit bei einem ausgesuchten Empfängerkreis gut ankamen. So wurden unsere ersten Geschichten auch ohne Internet bekannt und die Beliebtheit des „Zeitzeugen“ nahm ständig zu. Inzwischen drucken wir 200 Exemplare pro Ausgabe und liefern diese kostenfrei an die Seniorenheime in und um Quickborn, an Kirchen, AWO und an Ärzte. Da wir regelmäßig erscheinen, müssen wir Pflichtexemplare unseres Erzeugnisses auch an die Deutsche Nationalbibliothek nach Frankfurt/M. senden. Wir sind aber auch schon seit einiger Zeit im Internet mit einer eigenen Webseite vertreten. Dort haben wir fast unser gesamtes Archiv eingestellt, aber wir sind glücklich darüber, diese kleine Zeitschrift weiter herausgeben zu können, denn - nicht jeder kann Internet - und manch einer ist froh, sich einmal mit gutem Lesestoff ungestört in eine Ecke zurückziehen zu können!
Klein-klein fing es an. Die Arbeitsprogramme waren noch nicht so komfortabel wie heute, da musste schon mal die Seitenzahl per Hand nachgetragen werden und wenn die Kasse nicht so voll war, haben wir die 200 Exemplare auch selber zusammengetackert.
Mit guten Vorsätzen gehen wir in unser zweites Jahrzehnt und danken für Ihr Vertrauen! Bleiben Sie uns weiterhin gewogen.

 

Schon wieder alles vorbei...

Leitartikel ZZQ 40/2013 Autor Fritz Schukat

...Weihnachten 2012, die Silvesterknallerei, na und die Spekulationen um den ausgefallenen Weltuntergang am 21. Dezember. Wer hat sich denn da verrechnet? Waren das wirklich die alten Mayas? Der bekannte Karnevalsschlager besingt zwar auch diese Bedrohung, wird jedoch nicht deutlicher und weiß auch nur: „...am 30. Mai ist der Weltuntergang...“, doch in welchem Jahr, das wusste der Texter damals ebenfalls nicht. Vielleicht dauert es ja noch etwas über drei Milliarden Jahre, wie neulich ein Wissenschaftler voraussagte. Aber das erleben wir nicht mehr.
Wichtiger ist, was in den kommenden Jahren passiert. Wenn Nachbarschaft und Ehrenamt wie bisher großgeschrieben werden, dann ist schon viel getan. Dann brauchen wir keine Angst vor dem Weltuntergang, aber auch nicht vor der Altersarmut zu haben, unter der mit einem Male so viele Deutsche leiden müssen, die weniger als 800 Euro monatliches Einkommen haben. Davon gab es doch gestern und vorgestern auch schon eine ganze Reihe von lieben Menschen, nur da hatte sie noch keiner „entdeckt“. In Quickborn leben nicht nur Gutbetuchte, auch hier leben Menschen, die sich nicht so viel leisten können. Doch durch das gut geknüpfte soziale Netz fällt niemand so leicht durch. Da helfen vielen Stellen, aber auch engagierte Ehrenamtler aus einer langen Reihe von weltlichen, aber auch kirchlichen Organisationen, die jedes Jahr am 5. Dezember durch die Stadtverwaltung für ihr Engagement gewürdigt werden.
Wir, die Quickborner Zeitzeugen, können zwar weder Not lindern, noch in dieser Hinsicht direkt tätig werden, aber wir haben seit gut 10 Jahren fleißig unsere Erinnerungen aufgeschrieben und nun schon 40 Mal in dieser Vierteljahresschrift veröffentlicht, die wir weiter kostenlos verteilen und damit versuchen, Ihnen, unseren Lesern, ein paar frohe Stunden zu bereiten - das wollen wir auch dieses Mal!

 

Die Zeitzeugen feierten ihren 10. Geburtstag

Leitartikel ZZQ 39/2012 Autor Fritz Schukat

Am 5. September sind wir 10 Jahre alt geworden. Wir haben dieses Ereignis einen Tag später in aller Ruhe mit lieben Gästen und mit familiären Anhang der Gruppenmitglieder gefeiert.
Frau Lemster schilderte noch einmal, wie es zur Gründung dieser Gruppe kam. Unsere Jugend war anders als die unserer Kinder oder gar die der Enkelkindergeneration. Wasser aus der Wand und elektrisches Licht waren noch nicht selbst-verständlich und es gab weder Handys, noch Computer. Aber wir sind auch ohne diesen Schnickschnack groß geworden, den wir ja heute selber noch erleben. Und wenn wir über die 1950/60er Jahre berichten, dann ist das ja auch schon weit über 50 Jahre her! PC, Handy, iPad, 3D-Farbfernsehen auf riesigen Bildschirmen, fotografieren ohne Film - das digitale Zeitalter begann, als wir schon fast im Rentenalter waren!
Die neuen Medien sind natürlich auch Teil unseres Lebens geworden. Die meisten von uns besitzen einen PC und benutzen ihn als modernes Kommunikationsmittel.
In den 10 Jahren unseres Bestehens haben wir an die 400 Geschichten gesammelt, die z.T. in unserer Vierteljahresschrift veröffentlicht wurden. Und neuerdings betreiben wir eine Webseite im Internet, auf der Sie alles noch einmal nachlesen können, was wir „verzapft“ haben!
Diese 39. Ausgabe erscheint nun erstmals mit einem leicht veränderten Kopf. Damit verabschieden wir uns von dem Zusatz „Mitteilungsblatt“ - aber sonst bleibt alles, wie es war.
Freuen Sie sich jetzt auf einen vergnüglichen Lesenachmittag!

 

Große Ereignisse...

Leitartikel ZZQ 38/2012 Autor Fritz Schukat

...werfen ihre Schatten voraus! Das Quickborner Eulenfest ist immer ein Großereignis. Wir nehmen seit 2003 daran teil. Ausreichende Vorbereitungen und gute Organisation sind erforderlich, um nicht nur einfach daran dabei zu sein, sondern auch, um den Besuchern etwas zu bieten. Alte Fotoapparate, alte Radios, Kassettenrekorder oder mechanische Rechenmaschinen, auch schon mal ein einfacher Holzquirl, oder Wäscheklammern aus Holz, alte Illustrierte, in denen über die 1978/79er Schneekatastrophe berichtet wurde, regten zu intensiven Gesprächen an. Alleine organisiert sich so etwas leider nicht, da braucht es „Logistik“ (das ist Neudeutsch) und es macht Spaß!Was machen wir in diesem Jahr? Wird nicht verraten, aber wir sind fleißig dabei, etwas vorzubereiten, was man nicht alle Tage sehen kann. Schauen Sie doch mal bei uns vorbei. Am Sonnabend, dem 15. September 2012 geht es wieder los. Uns erreichen Sie - wie jedes Jahr - direkt im Rathaus Quickborn, Nebeneingang parterre links (wenn nicht, weist ein Standschild darauf hin, wo Sie uns finden.
Ein für uns noch größeres Ereignis wirft seinen Schatten voraus: wir feiern in diesem Jahr unseren 10. Geburtstag - leider unter Ausschluss der Öffentlichkeit, aber wir hoffen, mit illustren Gästen. Eine kleine Reportage mit einigen Bildern veröffentlichen wir in der letzten Quartalsausgabe 2012. Obwohl noch alles im Anfangsstadium ist, freuen wir uns schon heute auf die Geburtstagsfeier! Ihre Redaktion

 

Neues aus alten Tagen

Leitartikel ZZQ 37/2012 Autor Fritz Schukat

Auch wenn wir noch lange nicht alles erzählt haben, was wir erlebt haben, suchen wir Kontakt zu anderen Gruppen, nehmen die dortigen Themenvorschläge mit und versuchen, sie in unserem Kreis als Anregung einzubringen. Frau Lemster, unsere bisherige Leiterin, besuchte ständig die Hamburger Zeitzeugen. Auch wir haben gute Kontakte zu anderen Gruppen, daher kam hier bisher nie das Gefühl auf, dass uns schon bald die Themen gerade aus der Jugendzeit ausgehen könnten. Aber diese Zeitspanne ist endlich und irgendwann wird es auch uns
treffen.

Unsere Generation hat mal jemand mal als die „Kriegskindergeneration“ bezeichnet - alles noch mitgemacht, aber zu jung, um selbst verantwortlich gewesen zu sein. Das ist keine Auszeichnung, nur eine Beschreibung, die ich trotzdem nicht mag, doch sie ist aussagekräftig und beschreibt unser Alter: wir sind jetzt zwischen 60 und 80plus. Wir haben schon vieles aufgeschrieben, was wir unseren Kindern und Enkeln erzählen wollten. Aber das ist längst noch nicht alles, denken Sie nur an die Dinge, die es nicht mehr gibt: lose Butter, Butterbrotpapier, Kuchenkrümel, Kreppsohlen, Petroleumlampen, Fliegenfänger, Groschenhefte, Pomade, Schiefertafeln und Griffel, Stopfpilze, Tropfenfänger und und und ...

Dazu müssen wir noch einiges sagen! Sie könnten übrigens dabei mithelfen, wir würden uns über Anregungen freuen! In dieser 37. Ausgabe im 10. Jahr unseres Bestehens haben wir nun
wieder ein paar nette Geschichten für Sie ausgesucht - viel Vergnügen
beim Lesen!

 

Mitteilungsblatt

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Leitartikel ZZQ 36/2012 Autor Fritz Schukat

...so wollten wir eigentlich nicht mehr heißen, denn wir veröffentlichen ja kaum mal eine echte Mitteilung. Wir wollen Sie mit unseren Erlebnissen von früher unterhalten und den nachfolgenden Generationen erzählen, was wir in unserer Jugend erlebt haben. Aktuelles - dafür ist die Tagespresse zuständig! Und nun doch zwei aktuelle Mitteilungen, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen, denn mindestens über eine würden Sie aus der Tagespresse nichts erfahren, nämlich über unsere Weihnachtsfeier, und die zweite: am Tag des Ehrenamtes, am 5. Dezember 2011, sind während einer Feierstunde gleich zwei unserer Protagonisten, nämlich unsere Gründerin Frau Lemster und Gründungsmitglied Hans Meier von der Stadt Quickborn für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet worden.

 

News - News

Leitartikel ZZQ 35/2011 Autor Fritz Schukat

Zwei große Themen beschäftigten uns seit Wochen: Unser Internetauftritt und das Eulenfest.
Thema Nr. 1: unser Internetauftritt ist schnell erledigt, denn wir sind schon präsent: das ist unsere Adresse, unter der Sie uns derzeit im Web erreichen! Die Navigation hat unser Webmaster „benutzer-orientiert“ gestaltet: Sie wählen die Themenbereiche (A-K, L-Z), klicken dort ein Thema an und schon öffnet sich die Seite mit den dazu geschriebenen Geschichten. Oder mögen Sie eine/n unserer Autor/innen besonders gern? Sie finden alle Geschichten unter seinem/ihrem Namen, meistens sogar mit Bild und Geburtsjahrgang.
Seit der Gründung unserer Gruppe im Jahre 2002 haben wir um die 300 Geschichten zusammengetragen. Viele wurden in den 34 Vierteljahres-heften veröffentlicht, die wir bisher herausgegeben haben, aber es gibt noch einige, die sehr lang sind und deshalb bisher nicht veröffentlicht werden konnten. Jetzt können Sie sie nachlesen! Mit unserem Internetauftritt schließen wir eine Lücke, die uns besonders am Herzen lag.
Thema Nr. 2: das Eulenfest. Wir haben Fotoapparate und Tonaufzeichnungsgeräte aus der Vor-Digitalzeit vorgestellt. Die Sofortbildkameras oder Kassettenrekorder, mit denen man 45 Minuten Musik in Mono (!) aufnehmen konnte, waren damals Wunschträume - heute ist das Technik „aus der Steinzeit“. Na, und ein bisschen Weihnachts-Vorfreude sollte auch noch dabei sein. Wir hoffen, für Sie das Richtige gefunden zu haben. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen einen schönen Lesenachmittag! Ihre Redaktion

 

Neue Besen …

Leitartikel ZZQ 34/2011 Autor Fritz Schukat

...kehren gut? Stimmt leider nicht immer. Als wir uns anschickten, die Zeitung in eigener Regie herauszugeben, war noch alles eitel Freude - Sonnenschein. Geübt hatten wir, Geschichten hatten wir, Ideen hatten wir auch. Wir wollten natürlich keine neue Zeitung machen, sondern die alte Form ein bisschen aufpeppen mit hübschen Sprüchen und kleinen Zeichnungen bzw. sogar Fotos. So aufgemotzt mache man den Text „lebendiger, denn die Leser wollen ja nicht immer nur lesen“, sagte mir mal ein schlauer Mensch. Aber dann waren die Texte doch ein bisschen zu lang, sie sollten jedoch auf jeden Fall ungekürzt erscheinen. So - wo nun den Platz hernehmen, wenn man nur 10 Seiten redaktionell zur Verfügung hat? Man kann das altbewährte Format wechseln und einfach eine kleinere Schrift einsetzen, dann geht mehr auf die einzelne Seite!
Gesagt - getan. Was raus kam, haben Sie gesehen. Zu kleine Schrift und beim Druck sind sogar die Ränder übergroß geworden, zwar nicht Sache der Redaktion, sondern der Druckerei, aber das ist dem „Endverbraucher“ letztlich egal, der will ein Heft, das gut zu handlen (das ist Neudeutsch) ist. „Wir sind doch alles alte Leute, die nicht mehr so gut sehen können“, soll sich eine treue Leserin bei Frau Lemster beschwert haben. Wir nehmen dies natürlich sehr ernst, denn wir wollen, dass Sie unser Heft gern in die Hand nehmen und zum Lesen nicht noch eine Lupe suchen müssen. Eine Autofirma warb mal mit dem Spruch: „...wir arbeiten daran!“ Gilt ab sofort auch für uns!
Ihre Redaktion (fsch)
im Juni 2011

 

Abschied

Annemarie und Dieter Lemster 

Leitartikel ZZQ Nr. 33 - 2011 Autor Fritz Schukat

Annemarie Lemster und die Zeitzeugen Quickborn – das war bislang ein Begriff, unteilbar. Nach acht aktiven und schaffensreichen Jahren verlässt uns unsere Leiterin Frau Lemster nun doch! Sie wollte 10 Jahre voll machen, aber jetzt nach 8 Jahren, in denen sie diese Gruppe leitete, hat sie sich doch vorzeitig entschieden. Sie macht nicht den „Köhler“, nein, angekündigt hatte sie das schon vor ein paar Monaten. Aber dass sie sich dann doch so schnell entschied, wollten wir eigentlich nicht glauben.
Die Nachricht verkündete sie anlässlich des Jahresempfangs der Zeitzeugen am 20. Januar 2011, der wieder von den DANA-Häusern gesponsort wurde, und sie traf uns trotzdem. „Ersparen Sie mir, die Gründe aufzuzählen, es gibt eine ganze Reihe davon. Letztlich war mein Mann ebenso eingespannt wie ich. Er musste mich überall hinfahren, denn ich habe ja keinen Führerschein“. Als der Gedanke dann während ihres lange geplanten Urlaubs auf Mallorca Form annahm, wollte sie wissen, wie er das fände. Da kam die kurze Antwort: „...das ist gut so.“
Aber dann besänftigte sie uns doch noch: sie werde nicht alles aufgeben, das wäre zu abrupt. „Meine Gruppenarbeit in den DANA-Häusern werde ich fortsetzen, so lange ich laufen kann!“
Wir haben ihr bei dem ersten Übergabegespräch einstimmig den „Ehrenvorsitz“ angetragen und hoffen, dass sie ab und an bei uns vorbeischaut, denn die Gruppe wird weitermachen, das haben wir auf dem Neujahrs-Empfang coram publico fest versprochen! Sie wird in schon bewährter Doppelmoderation von den Herren Neveling und Schukat weitergeführt. Die Finanzen verwaltet Frau Kollecker, die auch für unser leibliches Wohl sorgen wird.
Es wird sich für uns etwas ungewohnt anfühlen, doch für unsere Leser bleibt alles wie es war. Sie werden hoffentlich keinen Unterschied zu den bisherigen Ausgaben feststellen.

 

Wir sind 8 Jahre alt!

Leitartikel ZZQ Nr. 32 vom 1.10.2010

„Erst oder schon?“ – „Schon 8 Jahre...“ ist die nettere Version, fanden wir. Von der Gründungsmannschaft, die sich im Herbst des Jahres 2002 um Frau Lemster in der Martin-Luther-Kirche scharten, sind immer noch einige mit dem festen Willen dabei, auch den 10. Geburtstag zu feiern. Drei liebe Menschen haben wir nun schon für immer verabschieden müssen, andere gingen freiwillig wegen wichtigerer Aufgaben oder einfach so. Man kann es nicht jedem recht machen. Aber wir sind immer noch schlagkräftig
und einsatzfreudig! Vieles haben wir schon gemacht und manches wollen wir noch tun. Da warten liebe Seniorinnen und Senioren in den Dana-Häusern in Quickborn und Appen auf die schon traditionellen Erzählnachmittage. Und unsere Präsentation beim jährlichen Eulenfest wird von vielen, vor allem jüngeren Menschen gern besucht. Nicht zu vergessen unser Sprachrohr, diese kleine Zeitung hier! Sie erscheint vier Mal im Jahr und wir wissen, sie wird gern gelesen. Dies ist nun schon die 32. Ausgabe! In den meisten Heften haben wir ein
bestimmtes Thema behandelt - so wollten wir das auch in dieser Ausgabe tun. Aber wir haben noch einige Geschichten, die nicht in ein bestimmtes Schema passen. Die wollen wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten. In diesem Heft finden Sie nun ein hoffentlich schmackhaftes „ literarisches Leipziger Allerlei“, das wir mit netten Zutaten reichlich gewürzt haben!
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen
Ihre Redaktion

 

Überwindung der Schwerkraft

Leitartikel ZZQ Nr. 31 vom 1.10.2010 Autor Uwe Neveling

In den 1950er Jahren war körperliche Bewegung angesagt. Dazu gehörten Laufen, Radfahren und Schwimmen. Laufen konnte man schon als Kleinkind, anders sah es beim Radfahren und Schwimmen aus. Das Bedürfnis, Schwimmen zu lernen, entwickelte sich aus der Sehnsucht, ferne, vom Wasser getrennte Ufer zu erreichen. Man erschloss sich damit eine zweite Bewegungsdimension. Die Überwindung der Tiefe aus eigener Kraft stärkte darüber hinaus das Selbstbewusstsein. Es gibt aber immer noch Menschen, die nicht schwimmen können. Sie nutzen ihre Möglichkeiten nicht voll aus.

Bei der dritten Disziplin, dem Radfahren, wird das Gleichgewicht trainiert. Der Lernprozess geht nicht ohne Stürze ab. Weiß man, wie man verletzungsfrei fällt, kann man bereits Radfahren. Auf diese Weise haben es sich viele selbst beigebracht und dadurch ihren Umgebungsradius erweitert. Wie wir diese Fähigkeiten erlernt und genutzt haben, wird in einigen Beiträgen beschrieben. Viel Spaß beim Lesen. Vielleicht erinnern Sie sich, wie es bei Ihnen gewesen ist.

 

Schriftgelehrte

Leitartikel ZZQ Nr. 30 – 2010 Autor Uwe Neveling

Die Schulzeit liegt schon viele Jahre zurück. Wir erinnern uns aber daran als wäre es erst gestern gewesen. Alles begann mit Schulranzen, Schiefertafel und Griffel. Die Schreibübungen fanden dann ihre Fortsetzung mit Bleistift, Federhalter, Füller – Pardon: Füllfederhalter – und endeten mit dem Kugelschreiber. Der Kugelschreiber war in den fünfziger Jahren etwas Besonderes. Den hatte nicht jeder. Anfänglich durfte man damit nicht schreiben. Es hat lange gedauert, bis das Verbot aufgehoben wurde. Papier war ebenfalls eine Rarität. Man beschrieb immer die Vorder- und die Rückseite. Neue Hefte bekam man nur im Austausch mit den alten beschriebenen. Auch Bücher waren selten. Was an der Tafel stand, wurde abgeschrieben Wir lernten noch „Schönschreiben“. Später kam dann die Blockschrift dazu. Einige von uns lernten noch die Sütterlinschrift kennen, die später vollständig von der lateinischen Schrift abgelöst wurde. Trotz dieser Schwierigkeiten ist aus uns was geworden. Wir haben das, was zur Verfügung stand, genutzt und tun es heute noch.

Weitere Erläuterungen
Die Schulranzen der Jungen und Mädchen unterschieden sich durch die Verschlussdecken. Die der Jungen waren so groß wie die Tasche selbst, die der Mädchen waren nur ein Drittel so groß.
Die Benutzung von Schiefertafeln war auf den Mangel an Papier und die leichte Korrekturmöglichkeit zurückzuführen. Ursprünglich schrieb man sogar auf ein Stück rohen Schiefers. Auf der einen Seite waren Schreiblinien eingefräst auf der anderen Rechenkaros. Die Linien waren rot lackiert, lach langem Gebrauch allerdings bröckelte die Farbe aus.Die Schreibstifte - genannt Griffel - waren ebenfalls aus Schiefer. Weil sie leicht zerbrachen wurden sie im Griffelkasten aufbewahrt. Zum Löschen der Buchstaben bzw. Zahlen dienten Schwämmchen und Trockenlappen.
Der erste Kugelschreiber wurde in Deutschland 1950 für etwa 20,-- DM verkauft. An der Erfindung und Weiterentwicklung zur jetzigen Form sind seit dem 19. Jahrhundert mehrere Tüftler beteiligt gewesen. Schnell trocknende Tintenpaste wird mittels einer Kugel aus Keramik (Wolframcarbid, Markenname Widia) auf das Papier gebracht. Weil er nicht kleckst, wurde seiner Entwicklung als Schreiber für die Luftfahrt während des 2. Weltkriegs forciert.
Ludwig Sütterlin entwickelte die nach ihm benannte Schrift bereits 1911. Sie entstand als vereinfachte Form der deutschen Kurrentschrift. Im Jahre 1941 wurde sie durch die damalige NS-Schulbehörde untersagt.

 

Fortschrittliche Gedanken

Leitartikel ZZQ Nr. 29 - 2010 Autor Uwe Neveling

Der Zeitenlauf ohne Fortschritt ist nicht denkbar. Tagtäglich werden wir mit so genannten fortschrittlichen Produkten konfrontiert. Einige verschwinden nach kurzer Zeit wieder, andere halten, was man sich von ihnen verspricht und werden weiterentwickelt.
So sind Computer aus früheren Rechenhilfen entstanden. Ein Ende ist nicht abzusehen. Die Bedeutung anderer schwächt sich dagegen ab. Man denke nur an die Telegrammdienste. Es gibt sie zwar noch, sie werden aber immer weniger genutzt.
Die Fortschritte auf dem Telefonsektor sind dagegen enorm. Auch hier sind noch nicht alle Möglichkeiten ausgereizt. Wer nur telefonieren will, den überfordert der bereits jetzt schon verfügbare Leistungsumfang.
Die Zeitzeugen haben die Entwicklungsschritte der vergangenen Jahrzehnte andiskutiert und sind überrascht, was in überschaubaren Zeitabständen alles geschehen ist. Wir haben den Fortschritt zum Schwerpunktthema gemacht und werden immer wieder darauf zurückkommen. Das Thema dürfte unerschöpflich sein. Der Mensch ist von Natur aus bequem und nutzt daher jede Gelegenheit, sich das Leben zu erleichtern. Da er schnell von a nach b kommen wollte, erfand er Auto, Flieger und Hochgeschwindigkeitszüge.
Sogar Bücher haben eine Konkurrenz bekommen. Es gibt Lesegeräte, auf die man sich den Lesestoff herunter laden kann. Auch das Internet mit seiner Vielfalt beeinflusst die Lebensgewohnheiten hochgradig. Allein der Sektor „schneller, höher, weiter“ enthält unendlich viele Ansatzpunkte.
Wer weiß, was uns die Raumfahrt noch alles bescheren wird. Wir sind neugierig und können es kaum abwarten, womit man die Zukunft gestalten kann. Denn aus der Zukunft entwickelt sich die Vergangenheit und ist somit legitimer Gegenstand für die Betrachtung durch Zeitzeugen.

 

Erinnern

Leitartikel ZZQ Nr. 28 - 2010 Autorin Annemarie Lemster

In unserer letzten Ausgabe haben wir über „Gedenktage“ berichtet. In dieser Ausgabe setzen wir nun dieses Thema fort. Wir wollen aber lieber „Erinnerungstage“ sagen, denn es gibt da so einiges, an das wir uns sehr gerne erinnern wollen.

Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über irgendwelche Ereignisse aus unserem Leben berichtet wird, die schon 20 - 50 – 60 oder mehr Jahre her sind. Manches wird sicherlich zum Schmunzeln anregen, bei anderen Berichten sehen wir wieder unsere Jugend vor Augen. So mancher ist als Kind immer mit einem kleinen Mann ins Bett gegangen und wurde er dann größer, hörte er für´n Groschen Musik aus einem Blechkasten.

Ein weiterer Punkt in dieser Ausgabe wird unser Leben mit und ohne das Fernsehen sein. Da gibt es eine Geschichte, auf welche Weise man Dokumente nach 15 Jahren wiederfindet. Wer Anfang der 50er Jahre schon einen Fernseher besaß, wird sich an den vielen Besuch erinnern, der mal eben am Samstag vor der Tür stand, wenn der Herr in der karierten Jacke auf dem Bildschirm erschien. Es sah auch manchmal aus, als würden zwei, drei Leute Sport treiben, nur weil sie mit der Antenne in der Hand durchs Wohnzimmer hopsten, um die richtige Stelle des Empfangs zu finden.

Liebe Freunde der Zeitzeugen, Sie merken schon, auch in dieser Ausgabe finden Sie wieder Berichte, die Sie sicherlich auch auf irgend einer Weise erlebt haben und wenn nicht, dann wissen Sie jetzt durch uns, so war das damals.

 

Gedenktage

Leitartikel ZZQ Nr. 27 - 2009 Autorin Annemarie Lemster

Dieses Jahr ist das Jahr der Gedenktage oder sollte ich lieber Erinnerungs-tage sagen? Hat nicht jeder Mensch seine eigenen Tage, derer er sich erinnert? An manche will er sich gern erinnern und da sind dann noch die, die er gern in die hinterste Schublade seiner Erinnerung legen würden. Es geht leider nicht, denn durch die Medien werden sie immer mal wieder hervorgeholt.
Bei bestimmten dieser Tage ist es auch wichtig, dass wir sie nicht vergessen und dann sind da noch die, an die wir uns gern erinnern. Man denkt oft an eine Erfindung, die gerade für einen bestimmten Menschen etwas sehr Wichtiges ist. Das Jubiläum einer bestimmten Person z.B. kann für viele Menschen eine tolle Erinnerung sein.
Wenn die Hausfrau beim Einkaufen den Supermarkt betritt, wird sie sich sicher darüber freuen, dass es ihn gibt, und erstaunt sein, wenn sie erfährt, Supermärkte gibt es erst seit 60 Jahren in Deutschland.
Unsere Kinder sind mit einem wunderbaren Schlafmittel ins Bett gegangen. Seit 50 Jahren sitzen die Kleinen abends vor dem Fernseher und warten auf den kleinen Sandmann mit dem runden Gesicht, der Zipfelmütze und dem kleinen Spitzbart. Wenn er dann seinen Sand in die kleinen Augen gestreut hatte, gingen alle viel leichter ins Bett.
Und - wer erinnert sich beim herzhaften Biss in eine Currywurst, dass auch sie gerade 60. Geburtstag hatte?
Über diese „kleinen“ oder so genannten „großen“ Gedenk-Erinnerungstage wollen wir Zeitzeugen in dieser und den nächsten Ausgaben berichten. Schauen Sie doch gern einmal rein und erinnern sich mit uns.

 

Hundert Jahre

Vorlesen lassen

 

Dieser Artikel war eine Auftragsarbeit für unser Heft 27, das im Herbst 2009 erschien. Er ist aber „durchgefallen“, es wurde ein anderer gedruckt. Durch einige Neuigkeiten wird er mit einem Male wieder aktuell, daher wollen wir ihn hier doch einstellen.

Hundert Jahre
von Fritz Schukat erstellt am 24.09.2009

Hundert Jahre - wenn sie vor einem liegen, ist das eine verdammt lange Zeit. Aber es soll Hundertjährige gegeben haben, die sich an ihrem ersten dreistelligen Geburtstag gefragt haben, ob das denn schon alles gewesen sei. Kürzlich persiflierte ein Komiker - Comedian sagt man ja heute - der Bundespräsident habe schon lange aufgehört, den Hundertjährigen schriftlich mit einem Geldgeschenk zu gratulieren, weil es immer mehr Menschen gäbe, die dieses Alter erreichen! Der Etat seines Hauses gäbe das nicht mehr her.

Seit Anfang dieses Jahres stelle ich fest: es wird immer mehr Trend, bedeutende Leute, die heuer 100 Jahre alt geworden wären, posthum zu ehren. Da gibt es dann Fernsehgalas, alte Filme werden herausgekramt und die Post gibt eine Gedenkmarke heraus. Zum 100. Geburtstag des Deutschen Jugendherbergsverbandes hat die Bundesbank sogar eine 10-Euro Silbergedenkmünze herausgegeben!

Im Frühjahr fing es an: Heinz Erhardt, geb. am 20. Februar 1909 wäre 100 Jahre alt geworden. Die Fernseh- und Rundfunkanstalten überschlugen sich förmlich! Über Willy Millowitsch und Ernst Neger aus Mainz, die schon im Januar hätten geehrt werden können, hab ich aber nichts gehört. Dann kam im April der berühmte Zoodirektor und Fernsehstar Bernhard Grzimek. Er wurde mit einer Sonder-Briefmarke der Deutschen Post geehrt. Ich hab mal nachgeforscht, was uns da wohl noch ins Haus steht. Also, ich erwarte mindestens noch Ehrungen für Pfarrer Sommerauer und Marion Gräfin Dönhoff. Die anderen, wie Dieter Borsche, Bernd Rosemeyer, Golo Mann & Co, lassen wir mal außen vor, soviel Sendezeit gibt’s ja gar nicht.

Übrigens mein Onkel Alfred und meine Mutter sind ebenfalls Jahrgang 1909! Auch sie waren - zumindest für mich - bedeutende Menschen. Da es für sie keine Fernsehgala, keine Sondermarke und auch keine Gedenkmünze geben wird, möchte ich sie wenigstens mit diesem kleinen Artikel ehren!

Nachsatz:
Man müsste einen „Kopf wie ein Rathaus“ haben, wenn man alles behalten würde, was man mal gesagt bzw. geschrieben hat. Allerdings erinnere ich mich an den obigen Artikel deswegen, weil es für mich ein inneres Bedürfnis war, diesen „Ehrungswahnsinn“ anzuprangern, der sich damals als Sommerlochfüller entpuppte. Da dieser Artikel dann doch nicht gedruckt wurde, war die Sache dann für mich erledigt. Zwei Jahre später (2011) lese ich nun, dass anlässlich des 100jährigen Jubiläums der Einweihung des (alten) Elbtunnels eine weitere 10 Euro-Münze herausgegeben werden soll. Dies sei die
erste Neuprägung nach 2009, als für Marion Gräfin Dönhoff die letzte 10 Euro-Gedenkmünze herausgegeben wurde! Also doch, sagte ich ja voraus!

Da kam mir eine Idee: Ich werde beim Bundespräsidenten eine Petition einbringen, dass für die nachfolgenden 100-Jährigen Gedenkmünzen geprägt werden. Ich werde dann auch meine Tante Hilda, Schwester meines Vaters, vorschlagen, die am 15. März 1911 in Rixdorf geboren wurde.

Hier eine kleine Liste:

Grete Schickedanz
geb. 20. Oktober 1911, Inhaberin des Großversandhauses Quelle

Karl Schiller, geb. 24.April 1911 (SPD) Wirtschaftswissenschaftler, gehörte dem Kabinett Brandt I von 1969 – 1972 als Superminister an.

Richard Dörfel, geb. 2. März 1911, Hamburger Fußballer (König Richard), spielte mit seinem Bruder Frido lange Zeit für den HSV

Ronald Reagan, geb. 06.Februar 1911, Schauspieler und später 40. Präsident der USA

Juan Manuel Fangio, Rennfahrer, Ingrid Bergmann, Schauspielerin, Bruno Kreisky, Österr. Politiker...

...die Liste kann gerne fortgesetzt werden

 

Was wollen wir erinnern?

Leitartikel ZZQ Nr. 26 – 2009 Autorin Annemarie Lemster

Es sind nicht nur die großen Ereignisse, an die sich Zeitzeugen erinnern wollen, die kleinen Ereignisse im Leben sind für unsere Nachkommen genau so wichtig. Wer, wenn nicht wir, könnte ihnen denn noch erzählen, wie es war, als die Sommerferien nicht zum Erholen, sondern zum Arbeiten auf dem Lande da waren. Wie wir uns fühlten, wenn der Schulweg 4 km bis zur Schule betrug und im Winter Schnee lag. Nach dem Mittagessen ging es im Frühsommer auf die Felder zum Kartoffel-käfersammeln. Wasser musste oft noch aus der Dorfmitte in Eimern geholt werden. Einen Wasserhahn in der Wand kannten wir noch nicht. Der Toilettenbesuch wurde in einem Bretterhäuschen, mit Herz in der Tür, auf dem Hof gemacht. Wäsche wurde noch mit Regenwasser gewaschen und in einem Kessel in der Waschküche gekocht und dann auf dem Waschbrett gerubbelt. Abends spielte man mit der Familie am Küchentisch Karten oder Mensch ärgere Dich nicht. Wie groß war die Freude, wenn der April zu Ende ging, dann durften endlich die verhassten langen selbstgestrickten Stümpfe (die mit dem Lochgummi an die Leibchen kamen) in die Schublade und Kniestrümpfe oder Socken waren unser großes Glück. Dann gab es noch die großen Erfindungen z.B. die elektrischen Glühbirne, die die Petroleumlampe ersetzte und das Telefon, wenn man auch für ein Gespräch manchmal 500m zur Telefonzelle gehen musste und das nötige Kleingeld bereit halten musste. Das war unsere Zeit, die zu unserem Leben gehörte. Wir müssen sie nicht wieder haben und wir werden sie auch nicht vermissen, aber was die Zeitzeugen möchten, ist, unseren Nachfahren berichten, so lebten wir früher und wir waren nicht unglücklicher als ihr heute.

 

Vor 70, 60, 20 Jahren

Leitartikel ZZQ Nr. 25 – 2009 Autor Fritz Schukat

In diesem Jahr nullen sich schon wieder einige „Groß“-Ereignisse, an die man wohl gebündelt denken wird: Kriegsbeginn, Gründung der Bundesrepublik, Fall der Mauer – schon seltsam, dass man zum Erinnern immer solche Brücken braucht. Braucht man sie wirklich? Werden denn die Ereignisse brisanter, wenn sie sich nullen? Im Jahre 2005 erinnerten wir uns nicht nur an das Kriegsende, überall gab es plötzlich Gründungsfeiern „zum 60sten“- Auferstanden aus Ruinen! Ein bekannter Kabarettist machte sich darüber lustig und spöttelte: „Mein Gott, in diesen Tagen wird ja wohl alles 60 Jahre alt. Watt freu isch misch auf 2006!“
Wenn ein privater Rundfunksender sich z.B. auf die Schlager der 70er und 80er Jahre konzentriert, sagt man dazu „Spartensender“. Ein Zeitzeugenheft, das nur ein Thema behandelt, ist wohl dann ein „Spartenheft“, oder? Das wollen und können wir nicht, denn so viel bringen wir gar nicht zusammen, und vielleicht ist das ja auch nicht so fürchterlich unterhaltsam.
Wir haben uns entschieden, dieses Mal keiner Jahreszahl besonders zu huldigen, und deshalb finden Sie im vorliegenden Heft wieder nette kleine Alltagsgeschichten aus unserer Jugend, aber auch eine mit einem besonderen Knalleffekt.
Machen Sie sich ein paar schöne Stunden und erinnern Sie sich mit uns an früher!

 

Wir hatten alle unsere Erlebnisse mit Ost und West

Leitartikel Nr. 24 - 2009 Autorin Annemarie Lemster

Wiedereinmal war der 3. Oktober ein Tag zum Nachdenken. Was haben wir nicht alles erlebt, gesehen, gefühlt und erhofft, nach der Zusammenführung der beiden Deutscher Staaten.
Jeder von uns hat in den Jahren 1988-1990 das Geschehen in der DDR oder deren „Bruderländern“ in der Presse und im Fernsehen verfolgt. Viele haben sich damals besorgt gefragt, wo wird das hinführen? Das leise Rumoren der Bevölkerung der DDR wurde im Laufe der Zeit zu einem lauten Schrei. Wir in der BRD, hörten diesen Schrei aus Leipzig, Ungarn und der Tschechoslowakei und haben uns immer wieder gefragt, was geschieht da? Wie lange geht das gut? Nach dem erlösenden Aufschrei im Garten der Deutschen Botschaft in Prag hofften wir, das ist der Anfang vom Ende. So war es dann auch. Der 9. November brachte uns die Öffnung der Deutsch-Deutschen Grenze.
Es sind aber nicht nur die Erlebnisse dieser Zeit, auch in den Jahren davor haben die Menschen in Ost und West sehr unter dieser grausamen Grenze gelitten. Bei dem einen war es die Trennung der Familie, beim anderen der Verlust der Heimat. Dann war da noch die Generation, die noch nicht erleben durfte, wie es in dem anderem Deutschland aussieht. So ist es auch zu verstehen, welche Freude, ja sogar Euphorie herrschte, als die Grenzen endlich geöffnet wurden. Wenn auch für viele bald eine gewisse Ernüchterung eintrat, so ist die Freude, in einem geeinten Deutschland zu leben, bei den meisten Menschen doch sehr groß.
Die Zeitzeugen haben ein paar der vielen Erlebnisse aufgeschrieben.

 

Wer ist ein Zeitzeuge?

Leitartikel ZZQ Nr. 23 - 2008 Autorin Annemarie Lemster

Zeitzeuge ist jeder, und zwar schon seit gestern. Nur sollten wir zuerst über Dinge sprechen, die schon vor ein paar Jahren gewesen sind. Irgendwann werden auch wir sterben und dann kann keiner unserer Nachkommen mehr erzählen: „So war es damals“.
Jeder hat seine eigenen Erinnerungen zu einem Thema und niemand, wirklich niemand sollte behaupten, dieses oder jenes stimmt so nicht, denn in der Regel war keiner dabei außer sie selbst. Man kann mal Zweifel anmelden und nachfragen, aber wenn kein anderer dabei war, dann muss es so akzeptiert werden, denn nur Sie ganz allein sind für Ihre Geschichte verantwortlich.
Wir wollen keine Geschichte aufarbeiten und analysieren, das überlassen wir den Historikern.
Wir wollen der Nachwelt zeigen, so haben wir eine bestimmte Situation erlebt. Schön daran ist, wir kommen alle aus verschiedenen Kreisen, verschiedenen Orten und vielleicht auch aus verschiedenen Kulturkreisen und alle haben wir eine bestimmte Situation anders erlebt.
Wenn wir dieses dann auch noch aufschreiben, können nachfolgende Generationen sich einen kleinen Eindruck davon verschaffen.
Wenn sie dann sagen: „Ach sooo war das damals!“, dann haben wir gute Arbeit geleistet.

 

Von Deutschland nach Deutschland

Leitartikel ZZQ Nr. 22 - 2008 Autorin Annemarie Lemster

Was für ein Titel, wird mancher junge Mensch denken, wenn er dies liest. Es ist aber noch gar nicht so lange her, da war es oft ein Abenteuer, um von Deutschland nach Deutschland zu kommen. Die Älteren erinnern sich noch recht gut an Reisen von West- nach Ostdeutschland oder auch in die andere Richtung, von Ost- nach Westdeutschland. Die Letztere war um vieles beschwerlicher, für manchen auch unmöglich.
Wenn es auch die Bezeichnung DDR oder BRD gab, so war es doch immer ein Land „Deutschland“. Durch Umstände, die uns allen gut bekannt sind, war es sehr beschwerlich, in diesem, unseren Land zu reisen.
In dieser Ausgabe berichten Zeitzeugen von Reisen und Erlebnissen aus der Zeit vor 1989. Mancher musste aus beruflichen Gründen rüber, bei anderen waren es Verwandtenbesuche und wieder andere reisten nur so zum „Vergnügen“. Für alle hieß es aber an einer bestimmten Stelle: „Ihre Papiere“, manchmal auch „Bitte“.

 

Das Leben danach

Leitartikel ZZQ Nr. 21 - 2008 Autorin Annemarie Lemster

1945: Der Krieg war beendet und die Menschen atmeten befreit auf. War es wirklich so? Natürlich haben sich alle gefreut, aber war da nicht auch die große Angst „was kommt nun?“ Die meisten Leute standen vor dem Nichts und fragten sich, wie soll ich weiter leben, ohne Wohnung, ohne Essen und viele Frauen auch ohne Mann. Es ging aber weiter, mit unglaublichen Anstrengungen, Mut, Fleiß, Organisationstalent, Vertrauen auf die eigene Kraft und oft auch mit Hilfe von Menschen, die wir gar nicht kannten. Von diesem Leben danach wollen wir berichten. Wie haben wir es erlebt, wie haben wir oder andere uns geholfen. Wie erlebten wir die Schulspeisung, die uns von fremden Menschen aus vielen Ländern gesponsert wurde, oder wie groß war die Freude, wenn man ein Carepaket bekamen. Wie wurde in der Verwandtschaft nach einem Menschen in Amerika gesucht, nur um so ein Paket zu erbetteln. Wie versorgten Mütter ihre Säuglinge nach dem Krieg. Der Schwarzmarkt hatte seine eigene Währung. Das Leben ging weiter, und es gab auch schon mal Familienfeiern. Das Leben erwachte langsam und gab auch der Freude an diesem Leben seinen Platz wieder. Vergessen, nein vergessen haben wir diese Zeit nicht, sie könnte uns ein Mahnmal sein, und uns stolz machen, wie wir alles gemeistert haben. Wenn wir auch oft verzweifelt waren, so gab es auch immer wieder glückliche Momente.
Lesen Sie, wie Zeitzeugen diese Jahre erlebt haben.

 

Merkwürdigkeiten

Leitartikel ZZQ Nr. 20 - 2007 Autor Fritz Schukat

Manchmal sind es die kleinen Erlebnisse, über die wir uns wundern: Meine Frau kriegt z.B. immer einen Parkplatz in der Innenstadt - ich werde in Bilsen 'geknipst', weil ich die mobile Radarfalle nach dem Starenkasten übersehen habe! Das hat aber nur mit Aufpassen zu tun. Ganz anders ist es, wenn Sachen passieren, die sich nicht mehr so einfach erklären lassen. Den alten Spruch von "Himmel, Erde und Schulweisheit…" lassen wir mal beiseite, denn oft geschieht das, wovor wir uns fürchteten, genau am Freitag, dem 13. - Aberglaube? Oder es geht uns "mental" ganz miserabel. In dem Augenblick bimmelt das Telefon, und jemand teilt uns irgendetwas Tolles mit - Gedankenübertragung?
Jeder hat schon einmal etwas erlebt, was eigentlich nicht normal zu erklären ist. Oftmals traut man sich aber nicht, das dann anderen mitzuteilen. Wer würde mir schon glauben, wenn ich erzählen würde, dass ich neulich beim Einkaufen ganz deutlich auf der anderen Straßenseite meine Schwester gesehen habe, die schon seit längerer Zeit tot ist? Genau das aber ist vor einigen Jahren bei uns in Quickborn geschehen!
Lesen Sie die spannende Geschichte von "Käthe" - die sich zwar aufklärte, aber selten gibt es solche überraschenden Erklärungen, und in manchen Fällen müssten wir dann wohl doch den oben angedeuteten Spruch von der "Schulweisheit…" vollenden.

 

Geburtstag

Leitartikel ZZQ Nr. 19 - 2007 Autorin Annemarie Lemster

Als Kinder haben wir uns immer sehr gefreut, wenn wir Geburtstag hatten. Das ist im Alter nicht anders. Wir, die Zeitzeugen aus Quickborn, freuen uns und sind auch ein wenig stolz, dass wir im September unseren 5. Geburtstag feiern durften.
Unsere kleine, aber sehr fleißige Gruppe hat in der Zeit diese kleine Zeitung herausgegeben, sie erscheint vierteljährlich und das nun schon zum 19. Mal. Insgesamt haben wir bisher 131 selbsterlebte Geschichten veröffentlich. Die Auflage beiträgt inzwischen 200 Stück, die an viele Organisationen und Menschen, die gern in diesem Heft stöbern und sich auch an damals erinnern wollen, verteilt werden.
Wir Zeitzeugen wollen, dass selbst Erlebtes aus unserer Vergangenheit nicht vergessen wird und unsere Nachkommen nachlesen können: „So war es damals."
Wer weiß noch: Wann wurde ein Abi-Zeugnis von 1938 ausgehändigt? Wie funktionierte der Schulbetrieb nach 1945? Wann brauchten wir kein Wasser mehr von der Pumpe zu holen? Wann haben wir das erste Mal Fernsehen geschaut? Wann haben wir unseren ersten Lolli gelutscht? Dieses und noch viel mehr wollen wir Zeitzeugen für unsere Nachfahren aufschreiben oder weitererzählen. Wenn auch Sie uns dabei helfen wollen, dass wir auch noch unseren 10. Geburtstag feiern können, dann kommen Sie zu uns. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

 

Shareware - Freeware ?!

Leitartikel ZZQ Nr. 18 Autor Fritz Schukat

Das sind Wörter aus der Computersprache. Ich will das mal erklären: Freeware, das sind Computerprogramme, die man sich frei herunterladen kann, man muss sie also nicht kaufen.
Die Freeware-Entwickler behalten jedoch alle Rechte an ihrer Software, lese ich bei „Encarta“. Shareware, das sind Probierprogramme, die man nur eine Zeitlang frei benutzen kann, dann entweder „kaufen“! oder „Papierkorb“. Was hat das nun mit uns zu tun? Auch das will ich erklären: Unsere Autoren schreiben ihre Erinnerungen auf, wir drucken sie hier in unserer kleinen Zeitung ab und stellen sie ins Internet. Jeder kann sie hier oder dort lesen. Man kann die Zeitung auch weitergeben, aber bitte nicht weiter verkaufen. Schon gar nicht unter anderem Namen. Der Urheberrechtschutz gilt auch für unsere Arbeiten. Noch nicht ganz klar? Aber jetzt: Also, einer TV- Produktionsgesellschaft gefielen die Geschichten, die man bei uns gelesen hat und man klopfte bei uns an. „Wir möchten gerne eine Sendung für den 'TVR' machen und würden gern Ihre Geschichte verwenden“. Es lag eine Abtretungserklärung für die favorisierten Arbeiten dabei, mit der dem Sender …die rundfunkmäßigen und außerrundfunkmäßigen Nutzungsrechte (kommerziell und nichtkommerziell) inkl. Kabel und Satellitenrechte sachlich, zeitlich und örtlich uneingeschränkt übertragen werden sollten - honorarfrei, versteht sich. „Sie werden doch sogar mit Bild und vollem Namen genannt“, sagte man mir. Welche Ehre! Bei solchen windigen Vertragstexten gehen unsere Rechte vollständig an den Sender über und wir können über unsere Geschichten nicht mehr verfügen, das passte uns nicht und wir zogen es vor, dem Sender abzusagen.
Wir schreiben nicht, weil wir hoffen, einmal Geld mit unseren Geschichten zu verdienen, wir schreiben, weil es uns Spaß macht, diesem Motto bleiben wir weiterhin treu!Ihre Redaktion

 

Wasser, Wasser …

Leitartikel ZZQ Nr. 17 – 2007 Autor Fritz Schukat

… wer Durst hat, braucht Wasser, um zu überleben, wer in den reißenden Fluss gefallen ist, muss sich retten, damit er nicht ertrinkt! Wasser ist lebensnotwendig, zuviel davon kann uns aber auch schaden. Dennoch, ohne Wasser wäre Leben auf unserem Planeten nicht möglich. Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts hielt man Wasser sogar für eines der 4 Grundelemente, aus denen unsere Welt besteht.
Dieses Thema ist so fesselnd, dass wir gleich mehrere Treffen damit bestritten haben. Wasser kam ja nicht immer „aus der Wand“, es war nicht immer im Überfluss vorhanden! Trinkwasser musste man aus Tiefbrunnen heraufpumpen, Regenwasser wurde in Zisternen gesammelt, im Winter wurde Eis „in Stangen“ aus gefrorenen Seen gesägt und in Eiskellern für den Sommer eingelagert, schließlich entdeckte James Watt, dass Wasserdampf zum Antrieb von Maschinen eingesetzt werden kann! Wir brauchen Wasser zum Leben und Überleben, ohne geht es nicht!
In loser Reihenfolge werden wir Geschichten veröffentlichen, die sich mit Wasser - z.B. auch in Form von Eis und Schnee - befassen - und es werden spannende Geschichten sein! Mit einer Schneegeschichte von 1978/79 beginnen wir in diesem Heft.

 

Unser Leben früher

Leitartikel ZZQ Nr. 16 – 1/2007 Autor Annemarie Lemster

Wenn Menschen davon sprechen wie sie „früher“ gewohnt haben, so hat doch jeder seine eigenen Erinnerungen. Bei Oma (oft auf dem Land) waren die Räume meistens sehr hoch, das Leben spielte sich in der Küche ab, die viel größer war als heute die kleinen Küchen in den Neubauten. Oft war es auch der einzige beheizte Raum. Sanitäre Anlagen gab es noch recht selten im Haus. Die Stube wurde nur zu Feiertagen aufgesucht und war meistens ungemütlich und kalt.

Unsere Eltern hatten, wenn sie in der Stadt wohnten, schon nicht mehr so große Wohnungen. In der Stadt wohnte man schon etwas enger zusammen. Wohnküchen gab es auch dort, aber die gute Stube fehlte oft und wer doch eine hatte, musste diese in den Kriegswirren abgeben an Menschen, die ihre Heimat verloren hatten oder durch Bombenangriffe nicht mehr in ihre eigenen Wohnungen konnten. Nach dem Krieg war jeder froh, wenn er eine winzige Wohnung hatte und wenn es nur ein Zimmer war. Mitte der 1950er Jahre entspannte sich langsam der Wohnungsmarkt. Wie war man glücklich, wenn man eine Wohnung mit Bad und Toilette auf der Etage bekam. Großer Luxus war eine Zentralheizung, es wurde noch mit Kohlen geheizt und das in jedem Zimmer.
Wenn auch auf vieles verzichtet werden musste, aber nicht auf das Familienleben. Dieses gab es noch. In den Wohnküchen wurde noch gemeinsam gegessen, gespielt, Mutter nähte, Vater las in der Zeitung, und die Kinder machten am Küchentisch ihre Hausaufgaben. Wer schon ein Radio besaß, hörte am Abend ein Hörspiel oder schöne Musik. Fernsehen? Was war Fernsehen?

 

Wann beginnt denn eigentlich „Gestern“?

Leitartikel ZZQ 14-2006 Autor Fritz Schukat

Wir hatten uns wieder einmal getroffen, um unsere Geschichten vorzulesen, Geschichten aus unserer Jugendzeit, die ja mit dem letzten Weltkrieg und natürlich der Vor- und Nachkriegszeit eng verbunden ist. Irgendjemand sagte irgendwann einmal: „Das müssen Sie doch als Ihren Auftrag betrachten, denn Ihre Geschichten stehen jedenfalls so in keinem Geschichtsbuch!“ Na schön, tun wir ja auch.
„Eines Tages…“ philosophierte nun einer aus unserer Gruppe, „…wird uns ja vielleicht doch der Stoff ausgehen und dann? Wann beginnt denn eigentlich ‚Gestern’? Ist denn nicht das, was ich vor 30-40 Jahren erlebt habe, schon würdig, hier erzählt zu werden?“
Ich meine, wir sollten uns mit dem Aufschreiben unserer „jüngeren“ Erinnerungen nicht mehr allzu viel Zeit lassen. Die meisten Mitglieder der schreibenden Gilde der Zeitzeugen oder Erinnerungscafés etc. natürlich auch unserer Erinnerungswerkstatt sind Mitte 60 und älter. Wir müssen nicht einmal die Statistik quälen, um vorherzusagen, dass wir gar nicht mehr so lange Zeit haben, all das, was erinnernswert ist aufzuschreiben. Mein erstes Fahrrad bekam ich vor mehr als 50 Jahren, meine erste Tanzstunde habe ich auch vor mehr als 50 Jahren absolviert, meine Lehrzeit begann - na ja gut: vor 49 Jahren!
All das geschah Anfang/Mitte der 50er Jahre ‚des letzten Jahrhunderts’! Mein Gott, wie lächerlich fand ich bisher diesen Nebensatz - aber es ist so!
Meine Jungs sind erst 29 bzw. 38 Jahre alt, sie wissen darüber nichts und wenn ich es nicht aufschreibe, erfahren sie auch nichts mehr, denn sie sind lange aus dem Haus.
Wir sollten also schleunigst unseren selbst gesteckten Auftrag erweitern und realisieren, dass die Vergangenheit eigentlich schon mit „Gestern“ beginnt!

 

Zeitzeuge sind auch Sie

Leitartikel Nr. 13 - 2006 Autorin Annemarie Lemster

Liebe Leserinnen und Leser!
Die heutige Ausgabe ist mal ein wenig anders als Sie es gewohnt sind. Wir haben die Protokolle von einigen Sitzungen abgedruckt, um Ihnen zu zeigen, so geht es bei uns Zeitzeugen zu. So wird erzählt, so schreiben wir auf, was wir gern unserer Nachwelt erhalten wollen. Mit Sicherheit fällt Ihnen auch zu so manchem Thema etwas ein. Oft kommen aber auch die Erinnerungen erst im Gespräch in der Gruppe. Wir hören dann recht oft den Satz: „Ach da fällt mir gerade ein…..“. Lange vergessene Geschichten kommen dann wieder in unser Gedächtnis. Vieles von dem wir Zeitzeugen berichten, kennen doch unsere Kinder oder Enkel gar nicht mehr. Wissen die überhaupt was Mutter, Vater, Oma und Opa erlebt haben?
Besuchen Sie uns einmal (Termine auf der Rückseite), wir freuen uns, Sie werden herzlich aufgenommen. Kommen kann jeder, der sich gern mit uns erinnern und mitarbeiten möchte, denn Zeitzeuge ist jeder.

 

Die Zeitzeugen Quickborn stellen sich vor

Leitartikel ZZQ Nr. 12 - 2006 Autorin: Annemarie Lemster

Liebe Leserinnen und Leser,
seit drei Jahren gibt es schon dieses kleine „Mitteilungsblatt der Zeitzeugen Quickborn“ mit Beiträgen aus einer engagierten Gruppenarbeit, das sehr gut von Ihnen angenommen wird. Da ist es an der Zeit, uns einmal quasi „persönlich“ - also mit Bild und Vita - bei Ihnen vorzustellen. Das wird in lockerer Reihenfolge geschehen. Heute stellen wir Ihnen aber erst einmal unsere „Heimat“ vor: Seit September 2002 dürfen wir uns in einem Raum der Martin-Luther-Kirchengemeinde in Quickborn-Heide treffen. Pastor Dr. Durst stellt ihn uns kostenlos zur Verfügung, wo für wir sehr dankbar sind. Wir fühlen uns alle sehr wohl und glücklich hier. Das wirkt sich, wie ich finde, auch sehr positiv auf unsere Arbeit aus. In dieser Zeit wurden von den 12 schreibenden Zeitzeugen unserer Gruppe schon 119 Erlebnisberichte aufgeschrieben. Dieses macht uns stolz.

 

Was gab es eigentlich vor dem Handy?

Leitartikel ZZQ Nr. 11 - 2005 Autor Fritz Schukat

Nachdem der 8. Mai, also der 60. Jahrestag der deutschen Kapitulation, Vergangenheit ist, können auch wir uns wieder mit unserem eigentlichen Themenkreis beschäftigen. Natürlich sind wir als Zeitzeugen verpflichtet, uns mit diesem Ereignis zu beschäftigen, denn viele von uns erlebten ja das Kriegsende meist schon als Pubertierende oder gar schon als junge Erwachsene, und unsere Erinnerungen werden weiterhin - wie auch in dem vorliegenden Heftchen - mittelbar oder unmittelbar mit dieser Zeit zu tun haben. Aber die „große Geschichte“ wollen wir doch gern den Historikern und Politikern überlassen. Ich denke, wenn wir uns getreu unserem Motto verhalten, können wir noch viele Jahre zusammenkommen und uns interessante Geschichten aus unserem Leben, aus dem Alltag in den 40er-50er Jahren erzählen, damit unsere Kinder und Enkel nicht nur erfahren, was Adenauer und Schumacher sagten und machten, damit die heutige „Handy-Generation“ nachempfinden kann, wie man früher ohne Telefon, Fernseher, SMS, PC und all die modernen Errungenschaften auskommen konnte, also jene Dinge, die auch uns heute so selbstverständlich geworden sind.

 

„Wer den Krieg nicht mitgemacht hat, kann sich das

Leitartikel ZZQ Nr. 10 - 2005 Autor Fritz Schukat

Immer wieder hört man solche Aussagen, aber sie stimmen so nicht. Gewiss, Erlebnisse, die mit dem Krieg zusammenhängen, waren und sind meist traumatisch, sie brennen sich ins Gedächtnis ein, und das gilt nicht nur für Kinder, Frauen und Alte, sondern letztlich auch für Soldaten. Deshalb kann man schon verstehen, wenn Betroffene so reden. Wie man damit umgeht, ist höchst unterschiedlich. Davon zu berichten, ist da sicherlich ein guter Weg, um sie zu verarbeiten.
Jeder Krieg ist mit furchtbarem Leid und Tod verbunden. Tagtäglich sehen wir Bilder aus dem Irak und überall in der Welt brennen Kleinkriege, Bürgerkriege, ethnische Kriege und in fast allen Kriegen werden Kriegs-verbrechen begangen, Folterungen, Übergriffe auf die Zivilbevölkerung, etc.
Wer will da den Friedensbewegungen der jungen Menschen, die „…den Krieg nicht miterlebt haben“, die Legitimation absprechen?
Wenn wir mit unseren Geschichten die Erinnerung an jene Tage wach halten können, wenn die Ängste, Sorgen und Nöte dadurch ein wenig besser verstanden werden, dann hätten wir unser selbst gesetztes Ziel erreicht, denn „…was wir erlebt haben, steht in keinem Geschichtsbuch!“

 

Vor 60 Jahren

Leitartikel ZZQ Nr. 9 Autor Fritz Schukat

Der Zweite Weltkrieg endete offiziell am 8. Mai 1945 mit der bedingungslosen Kapitulation Hitlerdeutschlands - so steht es in den Geschichtsbüchern. Dieses Datum nullt sich in diesem Jahr zum 6. Male, und wieder werden viele Veranstaltungen an dieses Ereignis erinnern. In der DDR war das ein offizieller Feiertag, wir im Westen gedachten und gedenken jenes Ereignisses zwar auch in offiziellen Feierstunden, aber die Arbeit geht weiter, das Leben geht weiter, und vielen jungen Menschen sagt dieses Datum kaum noch etwas. Sie können damit nicht mehr viel anfangen. Bis auf ein „Ach ja, da war doch der Krieg zu Ende oder so ?...“ bekommt man nicht zu hören. Kein Wunder, mag der eine oder andere denken, die jungen Leute, sogar viele der „reiferen Jugend“, haben ja keinen unmittelbaren Bezug zu dieser Zeit, es hat ihnen ja auch keiner darüber etwas erzählt und wenn, dann ist man schnell zur Tagesordnung übergegangen. Dabei beginnt „unser“ Deutschland, das Deutschland, wie wir es heute kennen und lieben, genau ab diesem Zeitpunkt, das war die Stunde Null!
Die „Zeitzeugen“, die Generation der Menschen, die das alles miterlebten, können - und müssen sogar - hier ansetzen. Ihre Erlebnisse und Geschichten sind wie Mosaiksteinchen, die ein filigranes Bild aus der Zeit vor, während und nach dem Krieg entstehen lassen. Sie können und werden dazu beitragen, dass die nachkommenden Generationen ein lebendiges Bild vom täglichen Leben erhalten. Dies ist das Motto, das wir uns auf die Fahnen geschrieben haben.
„Große Geschichte“, wie sie ja heute schon in den Geschichtsbüchern steht, sollen die Historiker schreiben, wir bleiben unserem Motto treu, haben vor, noch so manche hübsche Geschichte hier zu veröffentlichen.

 

Tanzen

Leitartikel ZZQ Nr. 08 - 2004 Autorin Annemarie Lemster

Wenn man ans Tanzen denkt, kommt uns immer Fröhlichkeit in den Sinn, aber um diese Fröhlichkeit genießen zu können, muss man tanzen lernen. Wie haben wir es denn gelernt? Es gab Zeiten, da musste zur Tanzstunde jeder ein Brikett mitbringen, um den Saal heizen zu können, und zum Abschlussball gab es Tee zur Butterstulle. Auch oder gerade in der so genannten schlechten Zeit wurde viel getanzt. Es wurde in den Wohnstuben, auf der bäuerlichen Diele oder in einer Turnhalle das Tanzen geübt. Die Etikette spielte dabei immer eine große Rolle. Wie gehe ich auf die Dame zu, um sie zum Tanz aufzufordern? Wie ist der richtige Abstand, nicht zu nah und nicht zu weit? Die Hand des Partners hatte nur leicht auf dem Rücken der Partnerin zu liegen wegen möglicher Handschweißabdrücke auf der Kleidung. Immer betraten die Tanzpaare gemeinsam die Tanzfläche und verließen diese auch wieder gemeinsam. Ein rhythmisches Bewegen allein auf der Tanzfläche war nicht erlaubt.

 

DANKE

Leitartikel ZZQ Nr. 07 - 2004 Autorin Annemarie Lemster

Die Zeitzeugen feiern ihren 2. Geburtstag.

Heute ist es an der Zeit, einmal Danke zu sagen. Danke all denen, die die Zeitzeugen in so großzügiger Weise unterstützen. Seit dem 5. September 2002, also seit zwei Jahren, dürfen wir uns in den Räumen der Martin-Luther-Gemeinde treffen. Pastor Dr. Durst war von der Idee, eine Zeitzeugengruppe zu bilden, begeistert, und er war sofort bereit, einen Raum in der Gemeinde kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Es hat sich dann eine kleine, sehr kreative Gruppe zusammengefunden. Es wird kein Beitrag erhoben, jeder kann kommen, wie er Lust hat. Von den freiwilligen kleinen Spenden aus der Gruppe erscheint seit April 2003 sogar diese Zeitung mit Beiträgen von diesen Zeitzeugen. Dank an alle, die zum Gelingen dieser schönen Arbeit beigetragen haben.

Wir Zeitzeugen-Geburtstagskinder kommen nicht nur aus Quickborn. Aus Kiesdorf, Henstedt-Rhen und Norderstedt kommen Menschen, die mit uns Erlebtes aufarbeiten wollen. Ich freue mich auf noch viele Geburtstage mit dieser Gruppe, die auch gerne noch größer werden düfte!

 

Waren wir 1945 – 50 schon gestorben?

Leitartikel ZZQ Nr. 06 - 2004 Autorin Annemarie Lemster

„Eine Wohnung oder ein Haus muss schon sehr groß sein und mindestens zwei Bäder und ein Gäste-WC haben, sonst kann man doch nicht drin leben.“ Diese Unterhaltung fand vor einiger Zeit in meiner Gegenwart statt. Ich war erschrocken über diesen Halbsatz „...sonst kann man doch nicht darin leben.“
Waren wir denn 1945-50 schon tot? NEIN. Wir waren zufrieden, wenn wir in einer Ruine einen Raum hatten, der uns vor Regen schützte. Wir wuschen uns in einer Schüssel in den Trümmerbergen und waren froh, wenn wir Wasser hatten. Das WC wurde irgendwo eingerichtet, das war oft nicht schön, aber es gehörte zu unserem Leben, Ja, wir lebten 1945-50!

 

Wir sind 8 Jahre alt!

Leitartikel für Heft 4/2010 Autor Fritz Schukat

„Erst oder schon?“ – „Schon 8 Jahre alt, ist die nettere Version“, finden wir und von der Gründungsmannschaft, die sich damals, im Herbst des Jahres 2002, um Frau Lemster in der Martin-Luther-Kirche scharten, sind immer noch einige mit dem festen Willen dabei, auch den 10. Geburtstag zu feiern. Zwei liebe Menschen haben wir für immer verabschieden müssen, andere gingen freiwillig wegen wichtigerer Aufgaben oder einfach so – man kann es nicht jedem recht machen. Aber wir sind immer noch schlagkräftig und einsatzfreudig genug! Vieles haben wir schon gemacht und vieles wollen wir noch tun. Da warten liebe Senioren in den Quickborner Dana-Häusern auf die schon traditionellen Erzählnachmittage und unsere Präsentation bei dem jährlichen Eulenfest wird von vielen, vor allem jüngeren Menschen gern besucht. Nicht zu vergessen unser „Sprachrohr“, der Zeitzeuge! Er erscheint vier Mal im Jahr, immer wieder gern gelesen. Dies ist nun schon die 31. Ausgabe! In den meisten Heften haben wir ein bestimmtes Thema behandelt - so wollen wir dies auch in dieser Ausgabe tun. Wir erzählten letztens aus unserer Schulzeit und wollen bei diesem Thema noch ein wenig bleiben: lesen Sie hier über Schulfreundschaften und wie wir schwimmen und Rad fahren lernten, aber auch ganz aktuell, was an unserem Stand auf dem Eulenfest am 18. September abging!

 

Die Erinnerungswerkstatt feiert Geburtstag

Leitartikel ZZQ Heft 03 – Okt.-Dez. 2003 - Autorin Annemarie Lemster

Vor einem Jahr, im September 2002, trafen sich einige Zeitzeugen, um über ihre Erinnerungen zu sprechen oder um sie aufzuschreiben. Die kleine Gruppe wuchs und alle wollten sich gern erinnern. Schon nach einem halben Jahr brachte die aktive Zeitzeugengruppe eine kleine eigene Zeitung mit Geschichten aus dem eigenen Leben heraus. Es wurden Seniorennachmittage besucht. Dort wurden diese Geschichten vorgelesen und danach mit den Senioren auch über eigene Erlebnisse gesprochen. Viele konnten und wollten über ihr Erlebtes berichten. Alle waren sich einig, kommende Generationen sollen wissen, so war es damals, als es noch keinen Strom aus der Steckdose gab und man zum Telefonieren noch zur Post gehen musste. Diese und andere Erlebnisse sind so nicht immer in Geschichtsbüchern zu finden.
Gern würde die Gruppe auch einmal mit Jugendlichen ins Gespräch kommen. Es gibt bestimmt viele Fragen, die von den Zeitzeugen beantwortet werden könnten. Die Zeitzeugen würden sich in ihrem zweiten „Lebensjahr“ über Zuwachs sehr freuen, denn jeder Mensch ist eine große Bibliothek, und aus dieser wollen wir doch alle gerne lesen!

 

Erinnern Sie sich noch an Ihre erste Romanze?

Kirschblüte 

Leitartikel ZZQ Nr. 01 - 2003 Autor Jürgen Hühnke

Vor der legendären ersten Liebe gibt es wohl für gewöhnlich noch die - nennen wir sie einmal allererste Liebe. Das ist eine weit vorpubertäre Begegnung mit dem anderen Geschlecht, aber keine Sandkastengemeinschaft, sondern ein, wenn nicht erregendes, so doch zart bewegendes Phänomen, ein Seelenzustand, wie man ihn sich jedenfalls als Kind, bei einem spanischen Caballero oder einem französischen Chevalier vorstellen mag.

Die Umworbene hieß Antje, war acht oder neun Jahre alt – so wie ich und ging mit mir in dieselbe Grundschulklasse. Wir hatten einen Teil des Weges gemeinsam und so trafen wir uns ab und an auch einmal am Nachmittag. Wir durchstreiften einen großen Wald auf einer ausgedehnten Endmoräne, einfach nur so, beobachteten dieses oder jenes an Tieren oder Waldfrüchten, naschten wohl auch an diesem oder jenem.

Einmal stolperte Antje über eine knorrige Baumwurzel. Sie selbst war unbeschadet, doch ihr Schuhwerk hatte es erwischt. Bei einer ihrer Sandalen waren die Riemchen von der hölzernen Sohle gerissen, kleine und schmale weiße, am Rande verdickte und rote Bänder aus Kautschuk oder Kunstharz. Damals steckte die Kunststoffchemie noch wortwörtlich in den Kinderschuhen.

Das Missgeschick gab mir Gelegenheit, meiner jungen Dame ritterliche Dienste zu erweisen und den Schaden männlich geschickt zu beheben. Ich nahm einen Stein und schlug die Heftzwecken oder Nägelchen wieder in das Holz. Am Ende streifte ich Antje die Sandale wieder über das zarte Füßchen.