Gegenstände

Hier sind die Dinge aufgeführt, die man nicht mehr braucht, oder nur noch selten gibt. Fällt Ihnen auch noch ein Gegenstand ein, so Mailen Sie Ihn doch kurz durch.

 

Braunkohlenbriketts

Sie sehen aus, als wären sie von einem großen Laib Brot abgeschnitten. Außen waren sie richtig schön blank und an den Seiten stumpf. Auf beiden Seiten waren die Buchstaben „Union“ zu sehen, auf einer Seite eingestanzt, auf der anderen Seite erhaben. Briketts haben zwar eine lange Brenndauer, aber man muss doch immer wieder nachlegen, damit das Feuer nicht ausgeht. Sie verbrennen zu einer bräunlich gelben Asche, die sich federleicht anfühlt, wenn man sie aus dem Ofen entfernt, aber wenn man mit ihr in Berührung kommt, sind sie wie Puder und verfärben die Hände, so dass man sich sofort wieder waschen musste. Briketts oder Presskohlen rochen ganz toll nach Anthrazit. Gibt es noch, aber sehr selten im gebrauch.

 

Bohnerbesen und Mopp

Das war ein kleiner Block aus Gusseisen, an dem unten eine Matte kurzfaseriger Bürsten angebracht war. Der Leser, der uns dies mitteilte, schrieb dazu: Ich saß als kleiner Junge beim Bohnern meistens auf dem Block und hielt mich am Stiel fest. So glänzte der Linoleumfußboden, auf dem zuvor eine Lotion mit einem Lappen aufgetragen wurde, wesentlich intensiver. Zur täglichen Pflege des Linoleumbodens verwendete man allerdings dann einen Mopp. Ebenfalls an einem Besenstiel war ein in alle Richtungen bewegliches Dreieck mit etwa 15 cm Schenkellänge angebracht, aus dem dicke Wollfäden ragten. Der Mopp wienerte kleine stumpfe Stellen wieder blank, war aber eigentlich ein Staubaufnehmer, der wie ein Bruder zu dem Bohnerbesen gehörte.

 

Detektorradio

Detektorradio 

In der Anfangszeit öffentlicher Radiosendungen wurden für den Empfang (die Demodulation) der amplitudenmodulierten Hochfrequenz Gleichrichter aus halbleitendem Material sogenannte Kristall-Detektoren verwendet - beschreibt WIKIPEDIA den einfachsten Radioempfänger. In den frühen Zeiten der Radiotechnik bastelten sich selbst Jugendliche solche Empfänger, um im Unterricht über Wetter und sonstiges unterrichtet zu werden. Unser radiobegeisterter Autor Heinz Münchow schildert in seinen Lebenserinnerungen diese Zeit und wie er unbedarfte Lehrer verblüffte. Nachzulesen in den bei uns abgedruckten Geschichten.

 

Dezimalwaagen

Gewichte 

Um großvolumige Behälter oder Säcke verhältnismäßig genau abwiegen zu können, gab es einfache, überwiegend aus Holz gefertigte Waagen, die durch ein ausgeklügeltes System als Gegengewichte nur ein 10tel des abzuwiegenden Gutes bedurften, daher Dezimalwaage. Die Gegengewichte waren stempelähnlich, aus Gusseisen geformt, schwarz lackiert und geeicht. Sie hatten eine typische Form, die aus Kopf, Hals und Körper bestand. Am Kopf konnten sie bequem angepackt und bewegt werden. Es gab sie in verschiedenen Größen, wobei das 5 kg Stück m.W. das größte war.

 

Dreifachstecker

Nachdem die dreipoligen Schutzkontaktstecker (SchuKo) Pflicht wurden, durften die Dreifachstecker nicht mehr verwendet werden, weil er nicht geerdet war. Der sicherere Ersatz dafür sind die Steckerleisten, die heute z.T. sogar mit Ein/Aus-Schalter und Blitzschutz versehen sind und einen ultimativen Schutz z.B. der wertvollen PCs etc. garantieren.

 

Eieruhren

das war einmal. Heute hängen auch in den Küchen mehrere Uhren in Sichtweite der Hausfrau. Außerdem weiß jeder seit Loriot, dass ein 4 ½ Minuten-Ei in 4 ½ Minuten fertig ist - die Hausfrau braucht dafür keine Uhr, sie hat das im Gefühl!

 

Federhalter - Füllfederhalter

Unsere Kinder und natürlich auch wir schreiben nicht mehr mit Tinte, Kugelschreiber sind Massenware und man bekommt sie gern geschenkt, weil sie außerdem auch Werbeträger sind.
Wer jedoch was auf sich hält, hat noch irgendwo noch einen teuren Füller z.B. von Montblanc, Parker, Pelikan oder Rotring, mit dem er Unterschriften leistet - ist aber fast nur noch im Fernsehen zu sehen, wenn Politiker Verträge unterschreiben.

 

Fuchsfelle als modische Halswärmer

In den 1930er/1940er Jahren wurden aus den Fellen von Füchsen elegante Halswärmer für die Dame von Welt angefertigt. Selbst der Kopf wurde so präpariert, dass er mit Ohren, Schnauze und Glasaugen wie echt aussah. Darunter wurde eine große Klammer angebracht, die das Maul ersetzte. Damit „biss“ sich dann der Fuchs ins eigene Fell. Echte Felle sind heute allein schon aus Artenschutzgründen nicht mehr „in“.

 

Glühbirnen

Glühbirne 

Seit 2009 werden sukzessive Glühbirnen abgeschafft. Mit den 100 Watt-Birnen ging es los. Seit Sept. 2011 gilt das Verkaufsverbot nun auch für die 60er und 75er Birnen. Reste dürfen noch verkauft werden. Jetzt regen sich aber schon Kritiker, die befürchten, dass die so angepriesenen Sparlampen sogar gesundheitsschädlich seien, denn sie enthalten Quecksilber, das freigesetzt wird, wenn das Leuchtmittel zerbricht.

 

Glühstrümpfe

Glühstrumpf 

Als es noch keine ausreichend hellen elektrischen Glühlampen gab, wurde Licht durch Verbrennen von sog. Leuchtgas erzeugt. Zur besseren Lichtausbeute wurde am Gas-Austrittsventil ein Glühstrumpf montiert, der zunächst abgebrannt werden musste. Ein gestricktes Netz aus Baumwolle wurde mit einer Lösung von „Seltene-Erden“-Salzen getränkt. Es musste vorsichtig verbrannte werden. Die Baumwolle bildete ein filigranes selbsttragendes Gerüst, an dem das Gas dann mit heller Flamme aufleuchtete. In den Petromaxlampen (Campingleuchten) wurde dieses Prinzip noch bis Ende des 20. Jahrhunderts verwendet.

 

Kaffeekannenhauben

In der Zeit, in der Thermoskannen noch sehr teuer waren, wurde die Kaffeekanne mit einer ausgefütterten Haube überstülpt.

 

Kaffeemühlen

Der Bohnenkaffee wird heutzutage kaum noch lose verkauft, er verlässt die Kaffeeröster bereits gemahlen in luftdicht verschlossenen Plastiktüten, in denen er fast ein Jahr aromaversiegelt ist.

 

Kurbelanlasser

An Oldtimer sieht man sie noch, aber mindestens seit Kriegsende gibt es sie nicht mehr, die Kurbelanlasser, wenngleich einige Lastwagen sie noch lange Zeit als nützliches Utensil mit rumschleppten. Mit dem Kurbelanlasser wurden früher die Fahrzeuge gestartet, das übernimmt heute ein kleiner elektrischer Motor, der seinen Strom aus der Bordbatterie des Autos bezieht.

 

Kuchenkrümel

In Bäckereien wurden die Blechkuchen am Rande beschnitten, damit gleichmäßig große Stücke entstanden. Die Ränder wurden in kleinen Tüten an Kinder für 10 Pfennige verkauft. Ein Hochgenuss, vor allem, wenn sie praktisch noch warm waren!

 

Milchkannen

Sie waren aus Aluminium oder emaillierte Litergefäße mit einem Steckdeckel, die an einem Drahtbügel mit Holzgriff getragen wurden. Man kaufte lose Milch im Milchladen bei Tante Emma, die die Milch mit einer speziellen Schöpfkelle aus einem großen Bottich in die Milchkanne einfüllte. Die Kanne gibt es noch, aber sehr selten im gebrauch.

 

9-Nadeldrucker

In der Anfangszeit der Homecomputer (Atari/Amiga), in den 1980er Jahren, gab es Drucker, die das Schriftbild mit Nadeln darstellten, sog. Matrix-Drucker, die sich je nach Vorgabe entsprechend einstellten - das ging noch über Farbbänder. Eine etwas komfortablere Maschine arbeitet heute noch in Geschäften und Praxen, die für ihre Unterlagen eine DU brauchen, und zwar nach dem gleichem Prinzip, wie der vorher beschriebene Apparat, er hat jedoch 24 Nadeln.

 

Lose Butter

Ab und zu kann man in teuren Delikatessläden noch große Butterklumpen sehen, aber diesen "Luxus" muss man teuer bezahlen.
Gibt es sonst nicht mehr.

 

Rasiermesser

sind Mordinstrumente, wenn man mit ihnen entweder nicht richtig hantiert oder wenn man mörderische Vorsätze verwirklichen will. Profi-Frisöre haben sowas allerdings noch, und wer sich mal was Gutes gönnen will, geht zu einem türkischen Frisör und lässt sich dort rasieren - in Berlin gibt es Topfrisöre, deren Adressen nur flüsternd weitergegeben werden.

 

Rechenschieber / Rechenmaschine

Mechanische Rechenmaschine 

Das Prinzip der modernen Rechenmaschinen wurde bereits vor über 350 Jahren entwickelt. Schnelle mechanische Rechner arbeiten mit 3 Rechenwerken und einer Kurbel - wer sie beherrscht, konnte auch komplizierte Berechnungen in befriedigender Zeit lösen. Seit Anfang der 1970er Jahre gibt es elektronisch Rechner, die diese Aufgaben durch programmierte Schaltkreise erledigen.

 

Schallplatten aus Schellack

Schellackplatte 

In der Anfangszeit wurden die analogen Tonträger aus Schellack angefertigt. Dieses Material war jedoch so empfindlich, dass es bei der kleinsten Belastung schon brechen konnten. Herunterfallen war in den meisten Fällen das Ende der Schallplatte. Als Grundmaterial wurde in den 1960er Jahren dann das sog. Vinyl, ein fast unzerbrechlicher Kunststoff verwendet. Überhaupt, Schallplatten, die analog mit einer Nadel oder einem Kristall/Diamanten etc. abgetastet werden, bekommt man heute nur noch auf Flohmärkten, wenngleich sie neuerdings zu Kultobjekten hochstilisiert werden.

 

Mechanische Schreibmaschinen

Die Typenhebel werden durch Druck auf die Tasten in eine Arretierung geschleudert, wobei der Wagen (die Rolle, auf der das Schreibpapier liegt) um eine bestimmte Distanz (die Breite eines Buchstaben) weitergeschoben wird. Das besorgt heutzutage bei den wenigen Schreibmaschinen, die es noch gibt, ein Motor.

 

Schiefertafeln

unsere Kinder haben Bleistifte und Kugelschreiber, mit denen sie bereits im Vorschulalter Schreibübungen gemacht haben, Die quietschenden Schiefertafeln gehören schon lange der Vergangenheit an.

 

Schuhspanner

Lederschuhe „leben“, wenn sie den ganzen Tag über getragen werden, durch den Fußschweiß können sie dann leicht die Form verlieren. Da es heute kaum noch Ganzlederschuhe gibt, sondern viel Plastik und Gummi verwendet wird, verformen sich Schuhe nicht mehr, daher brauchen wir diese Instrumente nicht mehr.

 

Stehkragen

Mitte des 19. Jahrhunderts trug man zunächst in Frankreich auf kragenlosen Hemden den Stehkragen aus steifen Leinen, der sich schnell auswechseln ließ, wenn z.B. Essensreste ihn verdarben. Aufgrund eines Übersetzungsfehlers wurde er in Deutschland auch Vatermörder genannt. In der Männermode ist er längst verschwunden, allerdings lebt er noch bei Priestergewändern und manchen modernen Ausgehuniformen (z.B. beim US-Militär).

 

Stiefelknecht

das ist eine hölzerne Ausziehhilfe, eine Art Trittbrett, weil man nicht immer einen Stallburschen herbeiordern kann, den man „in den Hintern treten kann“, um sich der enganliegenden Stiefel zu entledigen. Stiefel sind zurzeit aus der Mode, ab und zu flammt mal eine Firma auf und fabriziert „modische Overknees“, die aber einen entsprechend langen Reißverschluss haben.

 

Stiller Portier

Das war in Mietshäusern eine Anzeigentafel im Hauseingang, auf der die Namen der Mieter nach Stockwerken und Hausteilen geordnet angezeigt wurden (in Berlin hatten die Miets-“Kasernen“ meistens noch einen Seitenflügel und ein Hinterhaus). Diese Anzeigetafeln wurden überflüssig, nachdem auch in den alten Mietskasernen aus Sicherheitsgründen Außenklingelanlagen mit Haustelefonen installiert wurden.

 

Stofftaschentücher

Seitdem es Papiertaschentücher (Tempo sagt heute jeder, das ist keine Produktbeschreibung sondern ein Gattungsbegriff geworden, der in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist), verwendet kaum noch jemand Stofftaschentücher, weil sie angeblich unhygienisch seien.

 

Stopfpilz

Kaputte Socken werden heute einfach weggeworfen. Früher stopfte Oma die selbstgestrickten Strümpfe auf einem Stopfpilz, weil Wollsocken damals noch wertvoll waren.

 

Tausender-Geldscheine

Tausend DM 

Zu DMark-Zeiten gab es eine Tausendernote. Es gibt jedoch (noch) keine 1000-Euronote. Die größte Einheit ist die 500-€-Note.
(Ob wegen der Griechenland-Krise größere Scheine gedruckt werden sollten, war nicht in Erfahrung zu bringen!)

 

Taschenuhren

sind nicht mehr zeitgemäß, da zu groß und zu schwer, sie liegen an einer Kette, aber es gibt in der Kleidung keine speziellen Uhrentaschen mehr. Damen und Herren tragen heute alle eine Armbanduhr und es ist modern geworden, Markenuhren zu tragen. Dabei spielt nicht so sehr die genaue Zeit eine tragende Rolle, nein, die teure Uhr ist zudem ein Vorzeigeschmuckstück, mit dem auch gerne geprotzt wird.

 

Telefonregister

Telefonregister 

In Amtsstuben sah man ihn, auch private Haushalte hatten solch ein Ding. Auf kleine Pappkärtchen schrieb man die Telefonnummern der Verwandten, Bekannten und des Bäckers bzw. Fleischers. Die wurden in ein ABC-Register gesteckt und waren auf Knopfdruck durch einen Federmechanismus zu sehen. Heute programmiert man die Basisstation einer Telefonanlage, die meist über 3-4 Handapparate verfügt mit bis zu 50 Teilnehmernummern und kann von jedem Apparat auf Knopfdruck die Nummer und den dazu gehörenden Namen anklicken.

 

Telefone mit Wählscheiben

Telefon mit Abschliesbarer Wählscheibe 

Die Telefonie funktionierte früher so: mit einer Kurbeldrehung machte man auf sich aufmerksam, das Fräulein vom Amt meldete sich dann und stellte im Verteilamt die Verbindung her. Später übernahm diese Arbeit ein Schrank voller Relais die Spezialkästen hin und her surrten. Heute machen das elektronische Schaltungen und stellen in Sekundenschnelle Verbindungen bis zum anderen Ende der Welt her.

 

Telefonzellen

Telefonzelle 

Die kleinen gelben Zellen waren etwa 2 Meter hoch und brauchten als Stellfläche einen Quadratmeter. Längliche Fensterchen machten sie durchsichtig. Die Falttür ging nach innen auf - sicher hatten sich die Konstrukteure dabei was gedacht, vielleicht sollte das als Schutz vor rabiaten Mitbürgern dienen, denn aufreißen konnte man die Türen nicht, da genügte schon ein innen quergestellter Fuß! Die neueren Telefonhäuschen hatten abgerundete Ecken und waren zum größten Teil aus Plastikteilen zusammengesetzt. Innen gab es einen riesigen Apparat, an dem anfangs noch eine Wählscheibe angebracht war, später Drucktasten. Der Hörer lag nicht auf einer Gabel, er hing an einem Haken, der seitlich aus dem schwarzen Kasten herauslugte. Es gab einen Schlitz, in den man 2 Groschen einwarf und dann stundenlang telefonieren konnte, allerdings nur Ortsgespräche. Ein Telefonbuch lag auf einem kleinen Tresen und war mit einer einfachen Schelle angeschraubt. Für Ferngespräche wurden die Apparate erst später umgerüstet. Schließlich gab es auch Telefonhäuschen, die man anrufen konnte.
Das ist Vergangenheit. In Deutschland gibt es jetzt schon mehr Handys als Einwohner!

Die letzten Telefonhäuschen werden sukzessive abgebaut. Nach Recherchen eines Fernsehsenders beträgt der Schrottwert der verwendeten Metallteile etwa 2 Euro, die Plastikteile werden zerschreddert und - verbrannt.
Dabei hat ein findiger Kleinunternehmer kürzlich damit begonnen, ausgesonderte Zellen, derer er habhaft werden kann, mit edlen Armaturen auszustatten und dann als Designer-Duschkabinen anzubieten - er wird sie reißend los, nur - es gibt kaum Nachschub. Nun hat aber das Kamerateam des besagten Fernsehsenders im Brandenburgischen einen Schrottplatz entdeckt, auf dem die Post AG Hunderte ausgesonderter Häuschen eingelagert hat. Wie man hörte, soll der Abgabepreis enorm gestiegen sein!

 

Tippex

Tipp-Ex 

Wer Texte mit dem Computer schreibt, hat auch ein Fehlerprogramm, mit dem er falsch geschriebene Wörter sofort „rückstandslos“ korrigieren kann.

 

Tropfenfänger

An den Tüllen der Kaffeekannen wurden kleine Schwämmchen mit Gummizug angebracht, damit verirrte Tropfen nach dem Ausschenken nicht die frisch gewaschene Tischdecke verschmutzten.
Sie wurden zum Teil von abenteuerliche Figürchen (Schmetterlinge aus Porzellan etc.) gehalten.

 

Parkuhren

Die Parkuhren sind aus dem Stadtbild verschwunden, es gibt sie nicht mehr. 1935 in Amerika erfunden, kamen sie erst in den 1960er Jahren nach Deutschland. Jeder Parkplatz hatte seine eigene Parkuhr - die Anschaffung war ein relativ teures Vergnügen für die Stadtverwaltungen, die anfangs an Brennpunkten (z.B. Jungfernstieg in Hamburg) pro halbe Stunde gerade mal 50 Pfg. verlangten. Dann allerdings steigerten sich die Gebühren drastisch. Zu DM-Zeiten konnte man gut und gern für die Stunde in den Stadtzentren 2,-- DM für die halbe Stunde „blechen“.
Heute übernehmen Parkscheinautomaten diese Aufgabe. Sie sehen auch nicht schöner aus, aber eine Ausgabestelle kann bis zu 50 Parkplätze abdecken. Damit sind sie auch für die Stadtverwaltungen weitaus billiger - und effizienter, denn mit kleinen Münzen 10, oder 20 ct. geben die sich nicht mehr zufrieden!

 

 

Pfeifkessel

Auf den Ausgusstüllen der Wasserkessel steckten kleine Pfeifen aus Blech, die einen aufdringlichen Pfeifton abgaben, wenn das kochende Wasser Dampf erzeugte und mit Druck entwich. Den Ton hörte man im ganzen Haus! Der Kessel wurde allmählich von der Kaffemaschine ersetzt. Gibt es noch, aber wird immer seltener gebraucht.

 

Plattenspieler

Plattenspieler aus den 70er Jahren 

Eine Zeitlang wurden keine Plattenspieler mehr produziert. Wer seine 33/45er Vinylplatten, oder gar seine 78er-Schellackplatten abspielen wollte und solch einen Apparat nicht mehr besaß, war aufgeschmissen. Selbst wer noch solchen Apparat sein eigen nannte, war meist auf der Verliererseite, denn es gab keine Abspielsysteme mehr, das sind Saphirnadeln oder gar Diamanten gewesen, die zwar eine lange Lebensdauer hatten, aber mit großer Vorsicht behandelt werden mussten. Neuerdings gibt es sie aber wieder, sie sind jedoch nicht billig. Man kann mit ihnen die alten Platten abspielen und diese sofort auf seinem PC speichern. Toll!

 

Postanweisung

Die Postanweisung war bis zum Jahr 2002 eine möglichkeit, den bei einer Postafiliale in bar einbezahlten Betrag an den Empfänger auszubezahlen.

 

Postanweisung 

 

Punschschnitte

Die Punschschnitte gab es Anfang der 1950er Jahre. Sie kostete 5 Pfennige. Sie hatte die Form einer Vanilleschnitte, einen Mürbeteigboden und Deckel. Gefüllt war sie mit Kuchenresten, die leicht nach Rum schmeckten. Alkoholgeschmack wurde benutzt, damit man nicht merkte, was sich so alles in der Punschschnitte verbarg. Der obere Teil wurde mit rotem und weißem Zuckerguss bestrichen. Also richtig schön süß. Der Leser, der uns dies zur Verfügung stellte, erzählte weiter: Die Punschschnitte haben wir oft in der Schulpause gegessen (ca. 1953/54).

 

Wasserpumpen an den Bordsteinen

Straßenpumpe in Magdeburg 

Noch bis hoch in die 1950er Jahre gab es in Berlin an verschiedenen Stellen große Schwengelpumpen, an denen man Wasser zapfen konnte. Ob es sich um Tief-Brunnenpumpen handelte, kann ich nicht sagen, vielleicht waren sie sogar am städtischen Wasserversorgungsnetz angeschlossen. Wasser bekam man allerdings nur, wenn der Schwengel betätigt wurde. Sie verschwanden dann bald aus dem Stadtbild.

 

Weckgläser

sind so gut wie ausgestorben. Früher haben die Frauen eingeweckt,
was es auch immer zu konservieren galt. Meist jedoch Obst, aber manchmal auch Fleisch und Wurst. Eingeweckte Leberwurst aus eigener Schlachtung, wie es auch nach dem Krieg noch praktiziert wurde, war eine Köstlichkeit.
Die Gläser gibt es noch, aber sehr selten im gebrauch.

Wird fortgesetzt...

 

Zigarettenspitzen

Im „Blauen Engel“ hatte Marlene Dietrich damit kokettiert. Ihre Spitze war mindestens einen halben Meter lang. Als Zigaretten nach dem Krieg rar wurden, rauchten die Männer die Kippen bis zum letzten Tabakkrümel in kürzeren Spitzen, ohne darauf zu achten, dass sie damit alle Schadstoffe abbekommen haben. Seitdem es Filterzigaretten gibt, sind die schwarz-silbernen Zigarettenspitzen ausgestorben.